Dieses Fachpapier fasst die Ergebnisse einer Reihe von internationalen Studien zusammen, in denen untersucht wurde, wie „Bildungsgefälle“ entstehen und mit welchem Mitteln sie bekämpft werden können. Das Bildungsgefälle ist eine Metapher, mit der Politik und Wissenschaft die Lücke zwischen dem Bildungserfolg der ärmsten Menschen einer Gesellschaft und dem Rest beschreiben. Diese Lücke existiert in jedem Staat, wobei sich ihr Ausmaß von Region zu Region und auch historisch ändern kann. Unmittelbar bekämpfen lässt sich das Bildungsgefälle durch die Minderung oder Beseitigung von Armut. Man kann es jedoch auch durch spezielle bildungspolitische Maßnahmen angehen. D. h. wir können versuchen, die Armut zu mindern, und wir können versuchen, die Lücke im Bildungserfolg armer Menschen zu schließen, wobei eine Kombination beider Wege vermutlich der wirksamste Ansatz ist. Daher sind die im folgenden beschriebenen Ergebnisse in keinem Fall so zu verstehen, dass große Einkommensunterschiede einfach akzeptiert werden sollten.