Die Europäische Kommission hat am 12. November 2015 die vierte Jahresausgabe des „Education and Training Monitor” veröffentlicht. Der Bericht fasst jedes Jahr die jüngsten Entwicklungen in den europäischen Bildungs- und Berufsbildungssystemen zusammen und vermittelt politischen Entscheidungsträgern und anderen Interessengruppen ein klares Bild von den Trends, Erfolgen und Herausforderungen auf allen Stufen des Bildungswesens in der EU.
Der Education and Training Monitor 2015 beleuchtet die Bildungsprioritäten, in denen weitere Investitionen am nötigsten wären, und beschreibt politische Maßnahmen, die geeignet sind, die Inklusivität, Qualität und Relevanz von Bildungs- und Ausbildungssystemen zu erhöhen. Er stellt zudem die Verbindung dieser Bildungsprioritäten zur sozialen Agenda der EU dar. Einerseits zeigt er auf, dass die EU bei der Umsetzung eines ihrer Hauptziele für 2020 Fortschritte verzeichnet. Der Anteil der vorzeitigen Schulabgänger ist EU-weit von 12,7 % im Vorjahr aus 11,1 % gesunken und nähert sich damit dem angestrebten Wert von 10 % an. Demgegenüber ist der Anteil der jungen Menschen mit einem tertiären Bildungsabschluss auf 37,9 % gestiegen (anvisiert sind 40 %). Dennoch meldet der Monitor auch einen Besorgnis erregenden Rückgang der Investitionen in Bildung bereits im dritten Jahr in Folge, was das Erreichen der von der EU gesetzten Ziele potentiell gefährden könnte. Der Monitor stellt abschließend fest, dass Bildungschancen und Ergebnisse in Europa immer noch stark von sozioökonomischen Faktoren und der familiären Zuwanderungsgeschichte abhängig sind.
Der Bericht berücksichtigt auch die Rolle der Bildung von der Vor- bis zur Hochschule im Kontext der Flüchtlingskrise.
Der „Education and Training Monitor” umfasst: a) den vollständigen Bericht mit einer zehnseitigen Zusammenfassung der länderspezifischen und länderübergreifenden Ergebnisse; b) 28 vertiefende nationale Berichte, die die länderübergreifende Analyse um länderspezifische Daten ergänzt; c) verschiedene interaktive Karten zur Bewertung der Fortschritte der Mitgliedstaaten hinsichtlich der Vorgaben für ET 2020; d) quantitative und strukturelle Indikatoren (z.B. vom Centre for Research on Education and Lifelong Learning (CRELL) der GFS und dem Eurydice-Netzwerk), die als Hintergrundmaterial fungieren und ergänzende Informationen liefern.