Neuer Ad-hoc-Bericht von NESET über die Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Lernergebnisse von Schülerinnen und Schüler in Europa

Fast 1,6 Milliarde Lernende in 188 Ländern waren seit März 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie von Schulschließungen betroffen – das sind 94 % aller Lernenden von der Vorschule bis zur Hochschulbildung. Auch in der EU waren Bildungseinrichtungen in allen Mitgliedstaaten betroffen. Die Schulen in Europa waren zwischen März 2020 und März 2021 im Schnitt 25,6 Wochen lang vollständig oder teilweise geschlossen.

Der aktuelle Ad-hoc-Bericht des Netzwerks NESET mit dem Titel „Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Lernergebnisse von Schülerinnen und Schüler in Europa“ fasst die vorliegenden Daten über die Auswirkungen der coronabedingten Störungen des Schulunterrichts auf die Lernergebnisse von Schülerinnen und Schülern der Primar- und Sekundarstufe in der EU zusammen und erläutert die wichtigsten Faktoren, die sich nachweislich auf den Lernerfolg ausgewirkt haben. Zu diesen Faktoren gehören die verminderte Unterrichts- und Lerndauer, die Häufigkeit des individuellen Kontakts mit Lehrpersonen sowie die Fähigkeit von Lehrpersonen und Lernenden, sich an den Distanzunterricht anzupassen.  Für den Bericht wurde auf der Grundlage der vorliegenden Daten unter anderem analysiert, wie sich digitale Bildung auf die akademische Leistung während des Distanzunterrichts ausgewirkt hat.

Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass die COVID-19-Pandemie die Lernergebnisse von Schülerinnen und Schülern in der Primar- und Sekundarstufe in ganz Europa beeinträchtigt hat. Ausnahmen von dieser Regeln können nur in wenigen Fächern und Bildungsstufen festgestellt werden. Dabei zeigen die vorliegenden Forschungsdaten, dass die akademische Leistung bei Lernenden mit niedrigerem sozio-ökonomischem Status stärker gelitten hat als bei Gleichaltrigen mit höherem sozio-ökonomischem Hintergrund, und dass die Pandemie sich vermutlich langfristig auf die kognitiven, sozialen und emotionalen Kompetenzen aller Schülerinnen und Schüler auswirken wird. Wie aktuelle Studien zeigen, konnten die negativen Folgen der Schulschließungen nur teilweise durch Distanzunterricht und außerschulische Unterstützungsangebote für Lernenden und ihre Familien aufgefangen werden.

Autor des Berichts ist das NESET-Mitglied Dalibor Sternadel.

Den vollständigen Bericht finden Sie in unserer Bibliothek.